Friedhöfe in Stellingen
In Stellingen gibt es 2 Friedhöfe
und ein Kolumbarium
1. Den Friedhof der Stellinger Kirchengemeinde
2. den alten jüdische Friedhof am Försterweg
3. Trauerzentrum und Kolumbarium in Stellingen
Der Friedhof der Evangelisch - Lutherischen Kirchengemeinde Stellingen befindet sich in der Molkenbuhrstraße Ecke Johann Wenth Straße, direkt gegenüber von der 1908 eingeweihten und nach dem 2. Weltkrieg 1953 wieder aufgebauten Stellinger Kirche. Der Friedhof ist eine grünen Oase im Verkehr auf der Kieler Straße, Sportplatzring, Volksparkstraße und der Autobahn A7 zerschnittenen Stellingen.
Der Friedhof in Stellingen wurde am 5. Oktober 1893 mit der ersten Beerdigung des 7 Monate alten Heinrich Ramcke durch Pastor Peterssen eingeweiht. Auf dem „neuen” Teil des Friedhofs fand die erste Beerdigung im Herbst 1959 statt.
Der Friedhof hat die Größe von 7 Hektar und Platz für ca. 8000 Grabstätten. Es können unabhängig vom Wohnort Verstorbene aller Konfessionen beerdigt werden. Direkt hinter dem Eingang zum alten Teil des Friedhofs befindet sich die für bis zu 60 Gäste ausgelegte Friedhofskapelle. Für größere christliche Trauerfeiern kann auch die Stellinger Kirche gegenüber genutzt werden. Auf dem Friedhof Stellingen können, unabhängig von ihrem letzten Wohnort, Verstorbene aller Konfessionen beigesetzt werden. Die Friedhofsverwaltung befindet sich in der Molkenbuhrstraße 6 am Eingang zum neuen Teil des Friedhofs. Zwischen altem und neuem Teil sind an der Molkenbuhrstraße einige Parkplätze für Besucher.
Ein Plan des Stellinger Friedhofs gibt hier als PDF-Datei:
Friedhofsplan (PDF, 1,01 MB)
Oben der Haupteingang zum Stellinger Friedhof, links dahinter die Kapelle, rechts das ehemalige Verwaltungsgebäude, jetzt mit Aufenthaltsräumen für die Friedhofsgärtner.
Unten der Blick in die Gegenrichtung aus dem Inneren des Friedhofs mit der Stellinger Kirche im Hintergrund, die auch für größere christliche Trauerfeiern genutzt werden kann.
Gegenüber auf der anderen Seite der Molkenbuhrstraße befindet sich der Eingang zum neue Teil des Friedhofs Stellingen mit dem neuen Gebäude der Friedhofsverwaltung und Gärtnerei der Evangelisch- Lutherischen Kirchengemeine Stellingen.
Adresse der Friedhofsverwaltung:
Molkenbuhrstraße 6, 22525 Hamburg
Tel. 040 / 54 49 22
Fax 040 / 54 49 21
info@friedhof-stellingen.de
Mustergräber in Stellingen
Mustergräber im Winter mit Tannenabdeckung.
Mustergräber im Winter mit Tannenabdeckung.
Mustergräber im Winter mit Tannenabdeckung.
Mustergräber im Sommer mit blühenden Blumen.
Mustergräber im Sommer mit blühenden Blumen.
Mustergräber im Sommer mit blühenden Blumen.
Zu große Pflanzen können den Stein verdecken.
Mustergräber im Herbst mit mit frostharter Heide.
Neben dem Weg am Eingang zum neuen Teil des Stellinger Friedhofs, gegenüber dem Verwaltungsgebäude, befindet sich eine Reihe von Mustergräbern. Sie werden von den Friedhofsgärtnern nach Jahreszeit mit Sommerblumen oder Heide bepflanzt oder abgedeckt.
Die Kapelle des Stellinger Friedhofs
Die Kappele des Friedhofs Stellingen, wie sie bis 2015 mit den großen Bäumen auf der Rückseite zu sehen war.
2016 wurden die Bäume hinter der Kappele des Friedhofs Stellingen gefällt. Seitdem ist vom Friedhof aus wieder viel mehr zu sehen.
Im Inneren der Stellinger Friedhofskapelle ist Platz für bis zu 60 Gäste. Vorne befindet sich in einem halbrunden Erker ein kleiner Altar, davor ein Rednerpult. Über dem Eingang, vom Blickwinkel aus nach hinten, ist eine kleine Empore für mögliche Musik. Auf dem linken Bild ist der Warteraum für schlechtes Wetter, der die linke Seite der Kapelle einnimmt.
Hinter dem Eingangstor befindet sich zwischen der Kapelle und dem ehemaligen Verwaltungsgebäude ein Vorplatz mit Natursteinen gepflastert zur Andacht und Verweilen. Holzsitzbänke auf Natursteinen um einen Felsblock, auf dem sich oben eine kleine Wasserquelle befindet, bieten Platz für etliche Besucher. Auf Steinquadern davor kann man Kerzen, kleine Blumen oder anderes ablegen.
Das ehemalige Verwaltungsgebäude des Stellinger Friedhofs, links im Winter an einem der wenigen Tage mit Schnee in den letzten Jahren, rechts im Sommer unter einem grünen Blätterdach. Heute dient der rechte Teil dem Aufenthalt der Friedhofsgärtner. Auf der linken Seite befinden sich Waschräume und Toiletten für die Friedhofsbesucher.
Zwischen Kapelle, dem ehemaligen Verwaltungsgebäude und dem Platz dazwischen sind es nur wenige Schritte. Von den Bänken des Vorplatzes sieht man hinter dem Felsstein mit Quelle auf die rechte Seite der Kapelle mit zwei Türen. Hinter der linken Tür befindet sich ein Andachtsraum für den Abschied von den Verstorbenen. Auf Wunsch kann hier der Verstorbene mit dem Sarg aufgebahrt werden, damit Angehörige und Bekannte persönlich Abschied nehmen können.
Die Blumenladen des Stellinger Friedhofs
Links: Der Blumenladen auf dem Stellinger Friedhof, in dem jahrzehntelang der Blumenschmuck, Grablichter und anderes für die Gräber zu erhalten war. Ebenso konnte hier die Grabpflege, Bepflanzung oder das Gießen bei Trockenheit in Auftrag gegeben werden.
Rechts: Zwischen Kapelle und dem bisherigen Blumenladen befindet sich eine Ablage für Blumen und Trauerschmuck. Hier findet der Trauerschmuck aus der Kapelle oder der Blumenschmuck von neuen Gräbern seinen Platz, der wegen Arbeiten oder neuer Grabanlage dort keinen Platz hat.
Links: Der neue Blumenladen des Stellinger Friedhofs wurde am 11. Juli 2018 eingeweiht. Ab jetzt wird hier Blumenschmuck, Grablichter und anderes angeboten. Ebenso ist der Service für die Grabpflege im Programm.
Rechts: Auf der Freifläche vor dem neuen Blumenladen sind auf Tischen und Borten die Pflanzen der Saison ausgestellt. Im Hintergrund die Stellinger Kirche auf der anderen Straßenseite.
Zusätzlich gibt es eine Internetseite des Blumenladens:
www.blumen-stellingen.de
Öffnungszeiten des Blumenladens:
März - Oktober: Mo. - Fr.: 10:00 - 18:00 Uhr
November - Februar: Mo. - Fr.: 10:00 - 16:00 Uhr
Samstag: 10:00 - 14:00 Uhr
Sonntag: 11:00 - 14:00 Uhr
Ein Platz der Erinnerung an 1943
ist ein Streifen Rasen, auf dessen einer Längsseite mittig ein schwarzes Kreuz steht. Die ganze Länge der Seite ist an beiden Seiten des Kreuzes mit einer Anzahl quadratischer Platten ausgefüllt, die alle mit Namen und Sterbedaten beschrieben sind. Als Gemeinsames Merkmal aller Steine und des Kreuzes ist die Jahreszahl 1943. Dieser Platz steht stellvertretend zum Gedenken an alle, die im Juli 1943 im 2. Weltkrieg durch den Bombenkrieg in Stellingen umgekommen sind. Damals wurden große Teile Stellingens und Hamburgs zerstört und viele Unschuldige verloren ihr Leben. Eine Bank gegenüber des Kreuzes und der Plattenreihe lädt zum Verweilen und Gedenken an die Opfer ein.
Eins der ältesten Gräber auf dem Stellinger Friedhof befindet sich seit 1893 gleich hinter dem Eingangstor neben der Kapelle und wird immer noch gepflegt und bepflanzt.
Der Stellinger Maler Heinrich Jasper Stegemann
Der bekannte Maler, Graphiker und Bildhauer Heinrich Jasper Stegemann wurde am 15. September 1888 in Stellingen geboren. Er starb am 2.9.1945 an Nierenkrebs in Hamburg. Von seinem alten Stellinger Schulkameraden Johann Harnack, der in Stellingen ein Beerdigungsunternehmen betrieb, wurde er in Stellingen im Grab seiner Eltern beigesetzt. Heinrich Stegemann war Organisator der letzten freien Kunstausstellung im 3. Reich. Trotz Schwierigkeiten und Gefahren wagte er es und schlief zum Schutz der damals teilweise missbilligten Künstler in der Ausstellung.
Den großen stehenden Grabstein Grabstein seiner Eltern hat Heinrich Stegemann selbst gefertigt. Abgebildet sind sein Vater (Maurer) bei der Arbeit, dem seine Mutter? zusieht. Für ihn selbst befindet sich eine Grabplatte davor.
Diakonissenfriedhof Alten Eichen
Seit 1867 wirkten die Diakonissen mit ihre Tätigkeit in der Kranken- und Altenpflege, der Erziehung von Kindern und Jugendlichen und der Versorgung von Menschen in Notsituationen in Altona. Nach dem 2. Weltkrieg kamen sie wegen der Zerstörungen ihrer Gebäude in Altona nach Stellingen, wo seit 1902 das Gelände von Alten Eichen zur Diakonie gehörte. Der Wiederaufbau mit Diakonissen-Mutterhaus, Kirche, Krankenhaus, Schule und anderem wurde hier konzentriert.
Von 1887 bis 1945 wurden alle Diakonissen auf dem zu Altona gehörenden Friedhof Diebsdeich begraben. 1945 fanden einige in Bad Oldesloe ihre letzte Ruhe. Ab 1964 wurde auf dem Stellinger Friedhof eine extra Fläche als Diakonissenfriedhof für alle aus Alten Eichen einen Platz bekommen. Das Gräberfeld ist ein Rechteck, an dessen einer Schmalseite ein Kreuz mit der Aufschrift „Er ist unser Friede“ steht. Daneben befindet sich die quadratische Grabplatte des Pastors Jes Christophersen und seiner Frau, der 1955 bis 1977 Rektor der Diakonissenanstalt Alten Eichen war.
2015 wurde dieser Diakonissenfriedhof Alten Eichen umfassend umgestaltet und mit Bänken und drei Informationsstelen erweitert. Auf ihnen kann man die Geschichte der Diakonie von ihren Ursprüngen im 19. Jahrhundert bis heute nachlesen. Ebenso sind die Namen der Diakonissen sortiert nach den verschiedenen Friedhöfen aufgeführt. Im Frühjahr 2017 kamen einige Hinweisschilder mit dem Text „Ort der Erinnerung, Zum Diakonissenfriedhof Alten Eichen“ auf dem Gelände des Stellinger Friedhofs hinzu, die den Weg vom Eingang aus weisen. Neben dem Gräberfeld wurde in Anlehnung an den Namen „Alten Eichen“ eine große Eiche gepflanzt. Sie soll zukünftig den Besuchern Schatten spenden.
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Der alte jüdische Friedhof am Försterweg
Der alte jüdische Friedhof wurde 1887in Stellingen-Langenfeldeeingerichtet. Der damalige Reichskanzler Bismark verhalf den orthodoxen Juden im damlig noch preußischem Stellingen zu ihrem Friedhof. Früher hinter der Bahntrasse ausserhalb der Siedlungsgebiete gelegen, ist er heute am Försterweg zwischen Hochhäusern, Kleingärten und Bahnanlagen eingezwängt. Bis 1941 wurdenauf dem ca. 1 Hektar großen Friedhof ca. 2000 Beerdigungen durchgeführt. Er ist mit Mauer und Zaun umschlossen und bis auf Führungen ca. alle 2 Monate nicht öffentlich zugänglich.
Die alten Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof stehen auf einer Rasenfläche zwischen Bäumen. Sie sind schon etwas verwittert und die Inschriften können teilweise nicht mehr alle gelesen werden. Der Sandstein wird durch den sauren Regen und die Umwelteinflüsse langsam zersetzt. Normalerweise steht die Inschrift auf der Vorderseite in hebräisch und auf der Rückseite meist eine Kurzfassung auf deutsch.
Da die Friedhöfe als unrein gelten, müssen beim Verlassen des Friedhofs die Hände gewaschen werden. Aus diesem Grund waren am ehemaligen Trauerhaus Waschbecken vorhanden. Das Trauerhaus wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhundert wegen Baufälligkeit abgerissen. Das Waschbecken ist eins der wenigen erhaltenen Teile davon.
Im ehemaligen Trauerhaus auf dem jüdischen Friedhof befand sich eine Wohnung des Friedhofsaufsehers. Zwischen 1933 und 1945 wurden hier Juden interniert, bevor sie aus Hamburg woandershin gebracht wurden. Die Stolpersteine sollen an diejenigen erinnern, die hier bis zu ihrer Deportation und Ermordung in Auschwitz oder Buchenwald untergebracht waren.
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Trauerzentrum und Kolumbarium
in Stellingen
In der katholischen St. Thomas Morus Kirche in der Koppelstraße in Stellingen wurde am Freitag, dem 20. Januar 2017, ein Deutschlandweit einzigartiges Trauerzentrum und Kolumbarium der Öffentlichkeit vorgestellt und eröffnet.
Im Pfarrgarten und dem Kirchenraum wurden Wände und Blöcke mit zur Zeit 938 Urnenplätzen aufgestellt. Platz für einen weitereren Ausbau bis auf ca. 1600 Plätze ist vorhanden. Der Kirchenraum wird auch weiterhin für Gottesdienste genutzt. In den Räumen des Gemeindehauses neben der Kirche wurde das Trauerzentrum eingerichtet. Ein solches Kolumbarium mit Trauerzentrum in einer genutzten Kirche ist deutschlandweit einmalig. Die Renovierung mit dem Umbau hat ca. 2,3 Millionen Euro gekostet. Wer eine Urnenkammer im Kolumbarium für 20 Jahre nutzen will, bezahlt dafür derzeit 3200 Euro und für die Namenstafel 695 Euro. Wenn keine Verlängerung erfolgt, wird die Asche an einem Ort im Pfarrgarten vergraben.
Die Kirche wurde 1979-1981 als Pfarrkirche erbaut. Heute gehört die Stellinger Gemeinde zur Pfarrei St. Ansgar in Niendorf. Sie bleibt trotz zusammenlegung der Gemeinden und Nutzung als Kolumbarium und Trauerzentrum weiter eine Filialkirche der Pfarrei St.Ansgar, wo weiter Gottesdienste gefeiert werden. "014 hat die Pfarrei St. Ansgar gemeinsam mit dem Erzbistum Hamburg das Trauerzentrum St. Thomas Morus gegründet. Am 26. Oktober 2016 wurde das Trauerzentrum mit Kolumbarium vom Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße feierlich eingeweiht. Im Januar wurde es jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Eingang zum Trauerzentrum mit Kolumbarium und der katholischen Kirche St. Thomas Morus an der Koppelstraße 16 in Stellingen.
Rechts das Relief des heiligen Thomas Morus im Pfarrgarten. Er wurde 1478 geboren, 1535 enthauptet, 1886 selig und 1935 heilig gesprochen. Sein Gedenktag ist der 22. Juni.
Im Pfarrgarten befinden sich mehrere Blöcke und eine Wand zur Aufnahme der Urnen. Einige Nischen wurden zum Aufstellen von Kerzen ausgespart. An einer Wand befindet sich außerdem ein Relief mit dem heiligen St. Thomas Morus, dem die Kirche geweiht ist.
Einmalig in Deutschland stehen im Kirchenraum mit seinen 250 Plätzen mehrere Blöcke zur Aufnahme von Urnen des Kolumbariums. Auch weiter finden hier Gottesdienste statt.
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